Grüne Insel, Schafe und tiefe Wracks, so hätte der Titel auch sein können. Dies alles fanden wir in Nordwest Irland (Donnegal, Marlin Head). Die Nordwest Passage um Irland ist die Schifffahrtsroute von Liverpool nach Nordamerika und war in beiden Weltkriegen stark umkämpft.

Das wollten Christoph, Uwe, Claus, Andreas Volker , Gerd und ich, uns genauer ansehen und so fuhren wir die ca. 1400 km für eine Woche tauchen nach Donnegal.

Anfahrt:

Gerd und ich fuhren am Donnerstag dem 04. Juni schon zeitig um 6:30 Uhr in Lorsch Richtung Calais ab. Interessanterweise hatten die Benelux Länder keinen Feiertag, sodass wir dort in den Berufsverkehr kamen, mit immer wieder stockendem Verkehr.

Wir schafften es dennoch früher an den Eurotunnel und kamen auch recht zügig mit dem nächsten Zug nach England und dann weiter nach Liverpool zur Nachtfähre nach Belfast. Kurz vor Liverpool hatten wir dann noch einen längeren Stau, die M6 war nach einem Unfall gesperrt. Unser Puffer war nun verbraucht aber zeitlich waren wir noch gut dabei.

Nach einer erholsamen Überfahrt erreichten wir am Freitag morgen Belfast, nun war es nicht mehr weit bis Donnegan.

Samstag 6. Juni:

Für die kommende Woche ist gutes Wetter angesagt, allerdings ist es heute noch stürmisch mit >2 Meter Welle, sodass wir erst einmal einen Checkdive in der geschützten Bucht machten. Der Kapitän nutzte dies auch um uns in das Boot einzuweisen. Sowohl Ausstieg als auch Lift waren sehr gut.

Sonntag 7. Juni:

Die Wellen werden flacher < 2 Meter und so fuhren wir ein wenig in den Atlantik hinaus. Die halbe Stunde fahrt war schon noch sportlich.

Es ging zum Wrack “RMS Laurentic” einem Dampf getriebenen Passierschiff das die Route Liverpool – Canada befuhr und 1917 gesunken ist. Hier war dann auch nicht mehr ganz so viel vom Wrack zu sehen, einzig die beiden großen Kessel ragten aus dem Wrack.

Mit einer Tauchtiefe von knapp 40 Meter wurde es ein entspannte Tauchgang.

Montag 8. Juni

Das ruhige Wetter kam. so wurde ein “Schmuckstück” angefahren.

Die “S.S. Empire Heritage” liegt auf ca. 66 Meter und ist noch recht gut erhalten. Besonders Interessant ist die Ladung, die überall verstreut herumliegt und einen bizarren Anblickt bietet.

Das mit Dampfmaschinen betriebene Frachtschiff hatte Panzer und LKW’s geladen. Es wurde ende 1944 von Torpedos versenkt.

Dienstag 9. Juni:

Das heutige Wrack ist die “RMS Justicia”, Passierdampfer in ca. 70m tiefe. Das Schiff wurde 1918 von Torpedos versenkt und liegt in mehrere Teile zerbrochen aufrecht. Unser Skipper hatte die Shotline an einem der schönsten Spots gesetzt, dem Bug. Dieser steht noch gut erhalten fast aufrecht und lud zum Filmen gerade zu ein. Es kam sogar ein wenig “Titanic” feeling auf.

Mittwoch 10.Juni:

Der heutige Tauchgang ging zum Bug des Dampfer “Roscommon”, Die Roscommon hatte als Ladung: Teller, Porzellanisolatoren und Kupferdraht. Also wurde ein Sammelnetz mitgenommen. Gerd und ich fanden auch einige schöne Stücke.

Der Rest der Tauchgruppe war wie immer mit Ihren Scooter unterwegs und erkundeten das gesamte Wrack. Dabei wurde noch ein Schiffstelegraph in der nähe Hecks entdeckt.

Donnerstag 11. Juni

Heute ging es zu einem Kriegschiff, die “HMS Audacious”. Das Wrack liegt Kiel oben und wir tauchten am Heck. Hier sind sehr gut noch die Ruder und die vier Schrauben zu sehen. Das es ein Kriegsschiff war, wurde klar, als wir überall die Munition sahen.

Freitag 12. Juni:

Der letzte Tauch Tag und die Bedingungen sind immer noch sehr gut. Die Fahrt ging heute noch einmal zur Roscommon allerdings diesmal zum Heck. Gerd und ich ließen uns Zeit, da die Scootermanschaft den Telegraphen bergen wollten.

Wir kamen gerade am Wrack an, als der Telegraph verschnürt am Hebe Sack nach oben stieg.

Das Heck war auch mit Tellern gefüllt und wieder wurde das Sammelnetz genutzt. Am Heck stand zudem noch eine kleine Kanone.

Da wir die frühe Tide genutzt haben, waren wir schon früh wieder an der Garagenbasis und konnten noch unsere Sachen in Ruhe spülen und verstauen.

Am Abend trafen wir uns alle zum Abschiedsdinner im “Singing Pub”, sogar unser Skipper kam dazu.

Rückfahrt:

Am Samstag morgen ging es wieder zurück. Diesmal nahmen wir eine andere Strecke. Zuerst durchfuhren wir Irland bis nach Dublin um dort die Schnellfähre nach Hollyhead zu nehmen.In England fuhren wir dann noch ein gutes Stück und übernachteten unterwegs in einem Motel. Am Sonntag morgen ging es dann weiter zum Eurotunnel, an einem Sonntag Vormittag ist es auch auf englischen Autobahnen schön leer, sodass wir die Strecke gut schafften, wir waren wieder einiges früher am Terminal und konnten daher auch einen Zug früher fahren. Wir erreichten dann Lorsch gegen 19:30 Uhr, ich war gegen 20:00 Uhr in Weinheim.