Designmerkmale für Rebreatherbauer

Wer einen Rebreather gerne selber bauen möchte oder einen bestehenden modifizieren oder einfach nur eine Entscheidungshilfe für den Kauf möchte, der sollte sein Augenmerk auf gewisse „Design“ legen.

Aus der Praxis haben sich diverse Merkmale als optimal ergeben. Ich selber habe schon sehr viele Rebreather gebaut und auch getaucht und stelle hier die Erfahrungen von anderen und von mir zusammen.

Querschnitte

Unter Querschnitte sehen wir alles wo Luft hindurch muss. Fangen wir vorne beim Atemschlauch an. Der Atemschlauch sollte wie auch alle anderen Schläuche einen mindest Durchmesser von 32mm haben. Das Mundstück sollte den Querschnitt nicht zu sehr verengen (durch Walze und Flatterventile). Sämtliche Verschraubungen, Steig/Fallrohre sollte auch mindesten 32mm als Durchmesser haben.
Querschnittänderungenmüssen „fließend“ sein also keine „harten“ Kanten aufweisen.

Kalkbehälter

Ein guter Kalkbehälter hat mindestens ein Verhältnis von 1 zu 2, also er ist 2 mal solang wie sein Durchmesser. Teilbefüllbarkeiten sind daher nicht zu unterstützen. Der Aufbau der Filterscheiben entscheidet dann über den Atemwiederstand. Die Lochung sollte nicht zu klein sein, besser sind große Löcher oder Ausschnitte, die mit einem feinem Gitter bezogen sind.
Am geeignetsten sind radiale Designs die eine lange Durchströmung des Kalk erlauben.

Gegenlungen

Hier gibt es viele Möglichkeiten. Die Gegenlunge sollte groß genug sein um das Ausatemgas aufnehmen zu können, das Material sollte auch in kaltem Wasser noch genügend flexibel sein. Die Gegenlunge sollte den Taucher nicht einengen oder Ihn behindern (negativ Beispiel: Gegenlunge auf den Brustgurten). Die Anordnung der Gegenlunge sollte zumindest in den „normalen“ Schwimmlagen den geringsten Druckunterschied aufweisen.

Wasserfallen

Die Wasserfallen sind entscheidend für den Einsatz des Gerätes. Bei einem Sportgerät, das selten längere Tauchzeiten von 60min hat, reicht einfache „Wassersammlung“ in der Gegenlunge aus. Meist besteht dann die Wasserfalle in einem in die Gegenlunge hineinragenden Rohrstück.
Bei Geräten die für längere Tauchzeiten konzipiert sind ist eine Unterwasser-Entwässerungsmöglichkeit notwendig. Dies kann durch Auslassventilen (die auch vom Taucher zu bedienen sind) in den Gegenlungen erfolgen oder durch Überdruckventile in z.B. einem Faltenbalg am tiefsten Punkt des Gerätes.
Eindringendes Wasser darf nicht an den Kalk gelangen.

Dichtungen

Es sollten so wenig wie möglich / nötig Dichtungen Verwendung finden. Jede Dichtung ist ein Schwachpunkt und kann zum Ausfall des System führen.
Im Prinzip wäre eine doppelte O-Ring Abdichtung von der Theorie zu befürworten, allerdings kann es dann trotzdem zu einem ungewollten Versagen kommen, da zwischen den beiden O-Ringen 1bar Umgebungsdruck herrscht, während auf den beiden äußeren Seiten eigentlich ein ausgeglichener Druck wäre. Einzig die mechanische Stabilität (z.B. eines flachen Deckels kann eine Doppel O-Ring Abdichtung nötig machen.
Ein guter passender und dicker O-Ring hat genug Sicherheit das Wasser aus dem Kreislauf zu halten.

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