Für Mitte Oktober war eine DIRRebreather Expedition zum U-Boot U455 geplant. Ich hatte mich auch angemeldet und alles soweit klar gemacht. Ziel war es die genaue Identität des U-Boots zu bestätigen und eventuell Daten für dessen Untergang zu Sammeln.

Geplant waren Tauchgänge bis max 120m Tiefe. Das U-Boot liegt schräg stehenden im Meeresboden. Der Bug beginnt bei ca. 92m der hintere Teil liegt im Meeresboden bei ca. 123m.

Unsere Teamgase waren mit Diluent 8/80, Bailout 10/70, 18/45, 50, und O2 angesetzt.

Anreise (Sonntag 14.10.12)

Wir fuhren am Sonntag früh zeitig los um die 750 nach Santa Magherita (an der ligurischen Küste) zu schaffen. Diesmal war der Gotthard Tunnel schön frei und wir kamen gut nach Italien. Dort wurden wir vor einem Autobahntunnel allerdings erst einmal gestoppt. Wie wir dann später sahen gab es einen Unfall mit einem Radfahrer im Tunnel (man beachte Autobahn !). Nunja die Wartezeit waren nur 20 Minuten. In Santa Magherita angekommen war das Wetter nicht toll (Regen und später Gewitter), trotzdem bereitete ich (und die anderen DIRRebreather Taucher) unsere Ausrüstung vor. Am Abend saßen wir dann in einem Restaurant um die Ecke der Tauchbasis “Portofino Divers” zusammen.

Montag (15.10.12)

Leider wurde das Wetter nicht besser, nach heftigen Gewittern in der Nacht regnete es den ganzen Tag und der Wind (daher auch die Wellen) waren stark. Also gab es einen mit Regenschauern durchsetzten Tag um die Stadt zu erkunden, Gegen 16 Uhr gab es dann von Pim ein Briefing, sollte doch der morgige Tag Windstill und sonnig werden. Also wurden die 11 Tauchen in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe war für 9 Uhr früh morgens eingeteilt, die zweite Gruppe sollte dann gegen 13 Uhr am Nachmittag starten.

1. Tauchtag (Dienstag 16.10.12)

Der Tag begann mit Sonnenschein, leichtem Wind und herrlich blauem Meer.

Ich gehörte zur zweiten Gruppe (Nachmittag), sodass erst mal ausschlafen und ein gemütliches Frühstück an standen. Um 11 Uhr traf sich die Nachmittags Gruppe an der Tauchbasis und bereitet die letzten Handgriffe für den Tauchgang vor. Wenig später kam die Nachricht von der Basis, das das legen der Shotline etwas länger gedauert habe. Gut also ein wenig später starten. Wir vertrieben uns die Zeit mit ein wenig Smalltalk. Wieder etwas später kam die Nachricht das der Basisleiter “Bruno” noch entscheiden muss ob es nicht zu spät wird für einen zweiten Tauchgang, mhh wir blieben guter Hoffnung, allerdings schon mit der Befürchtung das wird heute vielleicht nix. Also nochmal 2 Stunden warten um 14:30 kam dann die erste Gruppe zurück und der zweite Tauchgang wurde wegen der späten Stunde vom Basisleiter abgesagt.

Das hatte uns alle sehr geärgert. Hätten doch einige mit Ihren Begleitern den schönen Tag anders nutzen können, wenn die Info schon früher gekommen wäre. So waren alle sehr von der schlechten Informationskette der Tauchbasis enttäuscht. Um 17 Uhr gab es dann nochmal ein Briefing für den kommenden Tag. Die Prognose für Mittwoch war dann auch schlechter, etwas mehr Wind (noch im Rahmen) aber am Vormittag wieder regen. Wie am Vortag abfahrt um 9 Uhr früh. Diesmal gab es keinen Plan für einen zweiten Tauchgang. Zumindest ist dieser Tauchgang für die 2. Gruppe.

2. Tauchgang (Mittwoch 17.10.12)

Wir waren alle pünktlich an der Tauchbasis. Machten die letzten Handgriffe und beluden das Tauchboot, nun ging es los. Der Himmel war Wolkenbedeckt und als wir aus dem Hafen kamen wurde die See rauer.

Die Fahrt zum U-Boot war dann auch recht sportlich. Das Boot kämpfte gegen die Welle. Nach ca. 40min waren wir da. Es wurde in zwei Gruppen zu je 3 Taucher getaucht. Ich war bei der ersten Gruppe. Gerät anlegen bei starken Seegang nicht einfach. Dann der Sprung ins Wasser. Ah Strömung, die doch kräftig war. Stage anlegen dauerte dann auch ewig (mit einer Hand immer an der Strömungsleine. Nach gut 5 Minuten waren beide Stages dran. Nächster Punkt, gegen die Strömung nach vorne an die Shotline war auch nicht einfach. Dann endlich abtauchen, wir hingen wie die Fahnen im Wind. Bubblecheck bei mir alles ok, bei Tauchpartner über mir alles ok, beim Tauchpartner unter mir kamen Luftblasen aus der Diluent DST. Bis ich ihn erreicht habe waren wir schon bei 30m, dann beim Versuch Ihn auf die Abblasende 1. Stufe aufmerksam zu machen hatte ich einen Moment nicht aufgepasst und die Shotline verloren. Ich braucht alle Kraft um wieder die Shotline zu erreichen. An der nun doch recht warmen Einatemluft vom TR300c war zu erkennen, das ich viel CO2 produziert hatte. Mir war auch schon ein wenig unwohl. Gut kurzen Moment durch geatmet, ging wieder. Weiterer Abstieg, bei 92m erreichten wir das U-Boot. Aber bei mir war der CO2 Pegel im Blut noch zu hoch. Ich fühlte mich nicht gut, also stieg ich wieder auf. Bei ca, 60m gingen dann die Symptome wieder weg. Also war der Rest des Aufstiegs kein Problem mehr, bis auf die Strömung. Ich hatte 28min Deko und nach 45min war ich wieder an Bord des Tauchbootes.

Die Tauchorganisation der Basis auf dem Wasser war sehr gut, Zwei Sicherungstaucher mit Scootern bereitet das Dekorig vor, dort gab es 50% (21m) und O2 (6m) Gas bereits montiert. Die Deko erfolgte dann freischwimmend (ein Sicherungstaucher entfernte die Zwischenleine zu Shotline) Wir folgten dann dem Dekorig ca 4 km bevor wieder alle Taucher an Bord waren.

Viele Bilder gibt es diesmal nicht. Der TR300c eCCR lief großartig, nur der Taucher schwächelte Smiley
Immerhin ich habe das U-Boot gesehen. Ich denke hier werde ich nochmal tauchen und mir dann das ganze U-Boot ansehen.

Tauchgang U455

92m 45min Diluent 8/75

Unsere Stages IMG_0445
TR300c IMG_0440